Das Café Palais unweit der Bonifatius-Statue ist traditionell Ort für das Jahresauftakt-Frühstück der Jungen Union im Kreis Fulda. Bereits zum siebten Mal hat sich die Junge Union mit einer morgendlichen Stärkung auf das kommende politische Jahr eingestimmt. „Nach der letztjährigen Kommunalwahl, die für die Kandidaten der JU sehr erfreulich verlaufen ist, da über 30 junge Mandatsträgern in die kommunalen Parlamente einziehen konnten, steht dieses Jahr mal keine Wahl an. Dadurch nutzen wir die Zeit, die etwas fernere Zukunft in den Blick zu nehmen und uns über unsere Partei Gedanken zu machen“, so JU-Kreisvorsitzender Benjamin TSCHESNOK. Somit lautete das Motto des diesjährigen JU-Frühstücks: „CD 2020 – Was macht die Partei im Kreis in Zukunft erfolgreich?“
Zu diesem Thema konnte man mit dem ehemaligen JU-Landesvorsitzenden und aktuellen CDU-Vorsitzenden des Kreisverbandes Main-Kinzig-Kreis Dr. Peter TAUBER, MdB, einen echten Experten auf diesem Gebiet begrüßen. TAUBER ist seit 6 Monaten CDU-Vorsitzender in einem Kreisverband und befasst sich seit dem intensiv mit der Reform der örtlichen Parteistrukturen.
„Politik ist kein Selbstzweck. Aufgabe der CDU ist es, die verschiedenen Interessen zu berücksichtigen und in einen fairen und tragfähigen Ausgleich zu bringen. Wir müssen den Menschen verdeutlichen, dass wir nach einem festen Koordinatensystem entscheiden und alle gesellschaftlichen Gruppen durch unsere Politik mitnehmen. Das bedeutet Arbeit und kostet Zeit. So eine Politik ist auch schwieriger zu erklären, als absolute, unerfüllbare Forderungen zustellen, die nur Interessen einer Gruppen berücksichtigt“, beschrieb TAUBER sein Politikverständnis, „Für diese Aufgabe brauchen wir moderne und arbeitsfähige Strukturen in unserer Partei und oftmals ein Umdenken in den Köpfen der Verantwortungsträger.“
Sinkende Mitgliederzahlen, weniger Stammwähler, überalterte Parteistrukturen und immer mehr Arbeit auf immer weniger meist ehrenamtlichen Schultern seien für eine Volkspartei die größten Herausforderungen. Es müsse Ziel der CDU sein auch auf kommunaler Ebene permanent die inhaltliche Arbeit fortzuentwickeln. Dazu gehört auch mal Streit innerhalb der Partei. „Eine Volkspartei muss auch mal eine Kampfkandidatur aushalten. Parteitage, bei denen im Vorfeld alles abgeklärt ist, stehen nicht für eine lebendige Partei“, so TAUBER, der sich auch im Umgang mit den neuen Medien mehr Mut in der eigenen Partei wünscht: „Das Feld dürfen und müssen wir nicht anderen Parteien überlassen. Im Netz erreichen wir die Bürger und die eigenen Mitglieder.“
Die abschließende Diskussion mit den über 40 JU-Mitgliedern verdeutlichte das rege Interesse an dieser Problematik. „Wir wollen daran mitarbeiten, dass die CDU auch zukünftig fit und leistungsfähig bleibt. Dabei werden wir als Junge Union vielleicht das eine oder andere Mal auch den unangenehmen Part im innerparteilichen Diskurs übernehmen müssen“, versprach JU-Vorsitzender Benjamin TSCHESNOK zum Abschluss den Mitgliedern.